Wie das Schicksal spielt
Die Hitsköpfe begegnen sich als Leidensgenossen wider Willen im Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Wetzikon. In einem Motivationsseminar erfahren sie, dass sie nur noch als Party- und Tanzband auf dem Arbeitsmarkt eine Chance hätten – eine schmerzliche Erkenntnis für die vier gestandenen Musiker mit hochgesteckten Karrierezielen.
Hochzeiten, Geburtstage und Vereinsanlässe – also Partymusik für ein Publikum ab 50 – das ist die neue berufiche Herausforderung für Herbi, Adelbert, Billy und Adi. Aber welche Hits spielen ein Rockgitarrist, ein klassischer Geiger, ein Armee-Tubist und ein Alleinunterhalter? Die Streitereien um die Liederauswahl sind vorprogrammiert und führen mitunter zu absurden Interpretationen oder handfesten musikalischen Duellen auf der Bühne.
Trotz aller Widersprüche, oder vielleicht gerade deswegen, schafft sich die Band einen Namen, der bald über das Zürcher Oberland hinausreicht. Die Hitsköpfe werden zum erfolgreichsten Integrationsprojekt der kantonalen RAV-Szene mit Auftritten in namhaften Schweizer Theaterhäusern und im Privatfernsehen. Heute nennen sie sich selbstbewusst «Die einzige tangospielende Hardrockcombo des Universums» oder «Die erste Boyband für Leute ab 50». Das sympatische Quartett feiert Erfolge und bleibt sich dennoch seiner bescheidenen Herkunft bewusst. Die Einweihungsfeier der Kläranlage Hinwil oder der 90. Geburtstag von Tina Turner – mit den Hitsköpfen ist zu rechnen!
Herbi «The Axe» Hämmerli: Gesang & E-Gitarre & Melodica
Adelbert von Sales: Violine & Gitarre & Gesang & Melodica
Adrian Amstutz: Tuba & Gesang & Melodica
Billy Minelly: Schlagzeug & Gesang & Melodica
Herbi spielt eine original nikotin-gelbe Gibson Flying-Five
Adelbert spielt eine bundlose Geige von seinem Grossvater und eine Alhambra Gitarre
Adrian spielt eine Hirsbrunner Tuba aus Armeebeständen
Billy spielt ein Schlagzeug vom Flohmarkt, weil er sein Simmons verkaufen musste.
Im Frühjahr 2016 hat die Band in der Kläranlage Hinwil ihr neues Zuhause gefunden. Eine stillgelegte Pumpstation unterhalb der Fäkalfilteranlage dient heute als Probelokal. Man pflegt einen freundschaftlichen Kontakt zur Belegschaft, spielt jeweils am Weihnachtsessen in der Kantine und gehört inzwischen schon fast zur Familie.